8 Millionen Becher und Deckel von Coffee-to-go Trinkern werden täglich in der Schweiz weggeworfen. Dies ist ein riesiger Abfallberg. Nicht nur der Abfallberg muss bewältigt werden, die Becher müssen auch produzierte werden. «Die verbundene Umweltbelastung durch die Herstellung und Entsorgung findet bisher kaum Beachtung» sagt Dirk Peterson, ein Umweltexperte. Die Deutsche Umwelthilfe sieht die Zunahme an Coffee to go-Bechern, in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem veränderten Lebensstil und den Konsumgewohnheiten.
Es gibt vier verschiedene Arten von Coffee-to-go Bechern.
• Kunststoffbeschichtete Einwegbecher aus Papierfasern:
Bestehen in der Regel aus Papierfasern und sind in der Innenseite hauchdünn mit Kunststoff.
• Einwegbecher aus Polystyrol:
Sind ganz aus Kunststoff. Oft werden sie in Kaffeeautomaten eingesetzt. Sie sind besonders Ressourcenintensiv.
• Einwegbecher mit Recyclinganteilen:
Schon den Ressourceneinsatz etwas. Für die Herstellung werden anteilig Recyclingfasern eingesetzt.
• Einwegbecher mit Biokunststoffanteilen:
Werden als Lösung präsentiert. Dennoch belasten sie die Umwelt ähnlich stark wie normale Einwegbecher aus Papierfasern. Denn der Biokunststoff wird aufwendig aus Nutzpflanzen hergestellt.
Für die Herstellung der Kunststoff-Beschichtungen und Deckel werden jährlich ca. 22’000 Tonnen Rohöl verbraucht, dies entspricht laut WWF 670 Bäumen (pro Tag!). Dabei entstehen CO2-Emmissionen von ca. 110 Gramm an. Hochgerechnet auf 8 Millionen Becher, entsprich dies 880’000 Kilo CO2 täglich. Damit könnte ein Mensch pro Tag 260’000 km in einem Mittelklassewagen fahren. Dies entspricht 6.5 Erdumrundungen mit dem Auto!
Doch die CO2-Emissionen der Produktion sind nur ein Teil des Problems. Ein weiterer ist die Entsorgung. Die 8 Millionen Becher müssen entsorgt werden. Ein Grossteil der Becher wird nicht zuhause entsorgt, oft bleibt er liegen, landet in der Natur, am Arbeitsplatz oder in öffentlichen Abfallbehältern. Dies steigert die Kosten für die Säuberung des öffentlichen Raumes zudem Freisetzung von Kunststoffpartikeln. Die Litteringproblematik wird so in urbanen Ballungsgebieten erhöht. Recyclebar sind die Becher leider nicht, da sie innen mit Kunststoff beschichtet sind; sonst würde der Kaffee die Pappe langsam auflösen.
Die Einwegbecher im Überblick:
In der Schweiz gibt es 44 Hochschulen, viele davon bieten den Studenten Kaffee an. Gemäss Statista ist genau die Studierende Altersgruppe ein grosser Konsument von Coffee-to-go. So nutzen 31 % der 18-25 Jahre alten Coffee-to-go häufig, 55 % manchmal und nur 14 % nie. Verglichen mit den älteren Altersgruppen sind ist dies fast doppelt so viel häufige Konsumenten von Coffee-to-go. Die Hochschulen sollen als Bildungsinstitutionen eine Vorbildsfunktion einnehmen und die Einwegbecher verbannen. Ausgeklügelte Mehrwegsysteme mit Pfand (oder auch ohne) gibt es genügend.
Am besten brühen sie ihren Kaffee zuhause, dort können sie ihn auch auf den Inhalt selber prüfen. Achten sie auf Fairtrade und Biokaffee. Den Kaffee in der Thermoskanne mitnehmen bringt zudem noch einen Ökologischen Effekt.
Quellen:
https://www.duh.de/becherheld-problem/
https://www.myclimate.org/de/website/faq/detail/was-sind-co2-aequivalente/
https://his-he.de/fileadmin/user_upload/Veranstaltungen_Vortraege/2017/Forum_Abfall_2017/Abfall-17_9_Coffee-to-go-Becher.pdf
https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/ressourcen/1750-papperlapapp-kaffee-bechern-bis-der-m%C3%BCll-platzt.html
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/202432/umfrage/coffee-to-go-konsum-nach-alter/
https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Kreislaufwirtschaft/DUH_Coffee_to_go_FactSheet.pdf
https://link.springer.com/article/10.1007/BF02696306