«What else?», fragt George Clooney in der Werbung von Nespresso, während er genüsslich einen Schluck Kaffee trinkt – eine Antwort darauf fand ich auf einer Postkarte der Kaffeerösterei Adrianos in der Kaffeeecke meiner Wohngemeinschaft, welche keck auf Clooneys Statement antwortet: «Warum Aluminiumkapseln wenn Sie Paper Pads haben können?» Für unsere sogenannte «Anti-Clooney-Kaffeemaschine» verwenden wir kompostierbare E.S.E. Paperpads (Easy Serving Espresso) mit Kaffee aus Berns bester Kaffeerösterei. Denn wer kennt ihn nicht – den Duft von frisch gebrühtem Kaffee, welcher doch den einen oder anderen unter uns morgens den Tag etwas leichter starten lässt. Auch Herr und Frau Schweizer mögen die heisse, braune Brühe. Rund drei Tassen täglich werden pro Person in der Schweiz konsumiert – damit liegt die Schweiz auf dem 3. Platz im internationalen Ranking.
Doch oftmals trinken wir den Kaffee nicht aus einer klassischen Bialetti, eine nachhaltigere Variante, das braune Gold zu geniessen (Ich als Bialetti-Anfängerin in unserer Wohngemeinschaft war nicht von Kenntnis, dass sich Bialetti und Spülmaschine nicht wirklich vertragen. So mussten wir uns schweren Herzens von zwei treuen Bialettis verabschieden. Dies ist jedoch eine andere Geschichte und bedarf hier keiner detaillierten Ausführung), sondern verwenden dazu eine Hightech Portionskaffeemaschine, welche mit Alukapseln unkompliziert und zeitsparend Kaffee in seinen verschiedenen Variationen und Geschmacksrichtungen hinzaubert. Ein blumiger Vivalto, ein Envivo Lungo mit einer hölzernen Note oder doch gar ein Hauch leckerer Linzertorte sind nur einige Beispiele von Geschmacksrichtungen, welche heute auf dem Kaffeekapselmarkt erhältlich sind. Diese Portionskaffeemaschinen, welche oftmals mit tiefen Anschaffungspreisen locken, sind heute vom Markt kaum mehr wegzudenken. Auch in der Schweiz ist das Kapselsystem beliebt: 38% bereiten ihren Kaffee aus einer Kapseln zu. Die dazugehörigen Aluminiumkapseln werden von Konsumentenschützern nicht nur hinsichtlich der überteuerten Preise kritisiert – kostet doch eine Tasse Kaffee von Nespresso rund 50 Rappen, was hochgerechnet einem Kilopreis von 80 Franken entspricht.
Der Kauf von überteuerten Alukapseln belastet nämlich nicht nur den Geldbeutel, sondern ebenfalls unsere Umwelt. Dass Kaffee die Ökobilanz in die Höhe schiessen lässt, ist ein allgemein bekannter Fakt. Der Transportweg, die Verarbeitungsschritte sowie die Zubereitungsart sind wichtige Faktoren, welche den hohen Energieaufwand pro Kaffeetasse erklären. Wird Kaffee aus Aluminiumkapseln konsumiert, bringt dies einen weiteren Verarbeitungsschritt hinzu, welcher sich negativ auf die Ökobilanz auswirkt. Auch wenn mit der guten Rezyklierbarkeit von Aluminium argumentiert wird, benötigt die Industrie für die Herstellung immer wieder neues Aluminium. Ausserdem ist das Verhältnis von Inhalt und Verpackung enorm schlecht: während eine 500-Gramm-Packung Kaffee rund 15 Gramm Verpackung benötigt, sind es bei Aluminiumkapseln knapp zwei bis drei Gramm Verpackung für sechs bis sieben Gramm Kaffee. Die Gewinnung von Aluminium ist äusserst energieintensiv – man benötigt 17 kWh für 1kg Aluminium (das entspricht der Energie einer Leselampe, welche 500 Stunden ununterbrochen leuchtet) und es wird rund viermal so viel Energie wie bei der Herstellung von Papier oder 27-mal so viel wie bei der Glasverarbeitung verwendet. Aluminium wird aus Bauxit gewonnen, einem nicht nachwachsenden Rohstoff, der hauptsächlich im Tropengürtel um den Äquator vorkommt. Um an das Aluminium zu gelangen, werden grossflächig Urwälder abgeholzt und Landschaften zerstört – pro Kilo Aluminium entsteht 1.5kg Rotschlamm, ein hochgiftiges Abfallprodukt, welches das Grundwasser vergiftet und den Boden unbrauchbar macht.

Für diejenigen, die trotzdem nicht auf die morgendliche Tasse Kaffee aus einer Portionskaffeemaschine verzichten wollen, bieten E.S.E. Pads (Easy Serving Espresso) eine ressourcenschonendere Alternative zu Aluminiumkapseln. Da diese Pads ausschliesslich aus Kaffeepulver und Papier bestehen, sind sie voll kompostierbar und deshalb wesentlich umweltfreundlicher als Aluminium- oder Hartplastikkapseln. Durch den Kauf von E.S.E. Pads kann man ausserdem kleineren Produzenten eine Chance geben statt weiterhin Grosskonzerne wie Nestlé zu unterstützen. Nachhaltiger Kaffeekonsum ist jedoch abhängig von der Wahl des Kaffeepulvers, da die Kaffeekultivierung im schlechtesten Fall rund 70 Prozent der Umweltbelastung einer Tasse Kaffee ausmacht. Fazit? Ob E.S.E. Pad oder Kaffee aus der Bialetti; wer Kaffee konsumieren will, achtet auf zertifizierten Kaffee aus nachhaltiger Produktion.

Quellen:
https://www.srf.ch/news/schweiz/kaffeeland-schweiz-taeglich-fast-drei-tassen-und-am-liebsten-einen-cafe-creme (29.04.2018)
https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/konsum/2585-klimabaustein-ökobilanz-des-kaffees.html (25.04.2018)
http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/wirtschaft/Der-Siegeszug-der-Kaffee-Kapseln;art9642,526744 (29.04.2018)
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/kaffee-als-umweltsuende-muell-durch-kapseln-und-becher-a-1109434.html (25.04.2018)
https://www.global2000.at/aluminium (29.04.2018)
https://www.kaffeepads.ch/shop_content.php/coID/210/content/E-S-E–Pads (29.04.2018)
https://www.br.de/radio/bayern1/inhalt/experten-tipps/umweltkommissar/kaffee-kapseln-pads-umwelt-100.html (29.04.2018)
http://coffeechannel.blogspot.ch/2012/05/nespresso-what-else.html (29.04.2018)